Chelattherapie
Die Hauptwirkung der Chelat-Therapie ist die Entfernung von Metallionen, die eine Bildung von freien Radikalen katalysieren. Dadurch wird die LDL-Oxidation in der Gefäßwand verhindert. Als weitere wichtige Wirkung kann die Chelat-Therapie Calcium aus den Verkalkungen in den arteriosklerotischen Plaques herauslösen und die Elastizität der Gefäßwand wieder herstellen. Der Rückgang der Arteriosklerose kann mittels Intima Media Messung gut beurteilt werden. Bis 1966 hatte sich in den USA die Chelat-Therapie als Standardtherapie bei Durchblutungsstörungen des Herzens durchgesetzt, dann aber durch Bypassoperationen verdrängt. Anfang der 2000er Jahre führte die amerikanische Gesundheitsbehörde NIH (National Institute of Health) eine große Studie durch ( TACT Studie ). Dabei stellte sich heraus, dass die kathetergestützte perkutane transluminale Angioplastie genauso wie die Bypass-Chirurgie außer bei akutem Herzinfarkt oder Hauptstammstenose den Patienten im Vergleich zu leitliniengerechter medikamentöser Therapie keinen Vorteil bringen.
Schwermetallausleitung
Die Ausleiten der Schwermetalle geschieht mit Chelatbildnern. Diese werden meist als Infusionen verabreicht. Das ist die effektivste und sicherste Methode, die Metalle aus dem Körper zu entfernen. Auch einigen Pflanzen wird auf Grund ihres Reichtums an Schwefelgruppen eine Schwermetallbindung und –ausleitung zugeschrieben: Kohl, Knoblauch, Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Bärlauch. Auch Chlorella-Algen können Schwermetalle binden und ausleiten. Algen binden Metalle, sowie sie mit ihnen in Kontakt kommen. Man muss daher darauf achten, dass die Algen unter reinsten Bedingungen hergestellt wurden. Schlimmstenfalls werden dem Körper duch die Einnahme von belasteten Algenpräparaten weitere Metallbelastungen zugefügt.
Strophanthintherapie
Strophanthin hat Einfluss auf die Regulation des Elektrolythaushaltes der Herzmuskelzelle, des Blutdruckes, der Sauerstoffausnutzung in einer Stresssituation und der Beseitigung saurer Stoffwechselprodukte. Strophanthin ist ein Antistresswirkstoff und schützt über diesen Weg das Herz und wirkt auch bei Depression und kann zur Leistungssteigerung verwendet werden. Strophanthin hat keinen Einfluss auf das Blutgerinnungssystem, ist also kein Ersatz für Blut verdünnende Medikamente. Strophanthin in geringen Konzentrationen wirkt positiv, weil es die in jeder Zellwand vorkommenden fundamental wichtigen Natrium-Kaliumpumpen öffnet (im Gegensatz zu hohen Konzentrationen, die hemmend wirken). Ein wichtiger Punkt zur Therapie und Prophylaxe ist, dass Strophanthin dank seiner positiven Chemotropie (= Wirkung auf den Herzmuskelchemismus) die Dysmetabolie (= Entgleisung des Stoffwechsels in Richtung sauer) wieder normalisieren kann. Das heißt, Strophanthin entsäuert den Herzmuskel. Diese Eigenschaft unterscheidet Strophanthin ganz grundsätzlich von dem verwandten Herzglykosid Digitalis.
Phytotherapie
Unter Phytotherapie versteht man die Behandlung von Krankheiten bzw. Beschwerden mit Hilfe von pflanzlichen Wirkstoffen. Die Phytotherapie ist ÄrztInnen und TherapeutInnen vorbehalten und die Herstellung der Phytopharmaka ist im Arzneimittelgesetz geregelt. Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Heilverfahren überhaupt. Ihre Tradition reicht zurück bis in die Steinzeit und ist im Altertum verbunden mit so berühmten Namen wie Hippokrates (5. Jh. v. Chr.), Hildegard von Bingen (1098-1179), Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, 1493-1541) oder Friederich-Wilhelm Serthürner (1783-1841), dem es 1805 gelang, aus Mohn das „schlafmachende Prinzip“, später Morphin genannt, zu isolieren. Bis heute stammen eine Vielzahl moderner Arzneien direkt oder in abgewandelter Form von Pflanzen ab, so z. B. das Gichtmittel Colchicin aus der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale), die Herzmittel mit Digitalisglykosiden aus den Blättern des roten und wolligen Fingerhut (Digitalis purpurea, Digitalis lanata) und das Schmerzmittel Aspirin bzw. ASS, dessen Wirkstoff Acetylsalicylsäure auf die Weidenrinde (Salicis cortex) zurückgeht. Heilpflanzen sind im besten Sinne des Wortes Naturprodukte, und so unterliegen die wirksamen Inhaltsstoffe natürlichen Schwankungen, abhängig z. B. von Standort, Lichtverhältnissen, Klima, Ernte oder Lagerung. Die besondere Wirksamkeit natürlicher Heilpflanzen wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass sie eine Mischung verschiedener Wirkstoffe in sich vereinen. Dazu zählen zum Beispiel: ätherische Öle, Alkaloide, Anthranoide, Bitterstoffe, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe. Somit wirkt eine Pflanze als Vielstoffgemisch immer breitbandiger als ein schulmedizinisches chemisches Monopräparat. In der Pflanzenheilkunde werden ganze Pflanzen oder Pflanzenteile verwendet, einiges davon frisch, der überwiegende Teil getrocknet. Zur Anwendung kommen sie beispielsweise als Tee, Saft oder Tinktur, zu Tabletten gepresst, als Badezusätze, in Salben oder Cremes. Über viele Pflanzen gibt es heute Studien und wissenschaftliche Nachweise. Auf der anderen Seite sind eine Menge Phytotherapeutika noch gar nicht untersucht worden, haben sich aber über Jahrhunderte in den Praxen bewährt und werden aus diesem Grund genau so angewendet.
Aromaöltherapie
Die Verwendung von Ätherischen Ölen in der Therapie blickt auf mehr als 5000 Jahre Geschichte zurück. Dieses Wissen geriet in Vergessenheit und wurde in den 20ger Jahren neu entdeckt. Die Aromatherapie gehört zur Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und ist somit ein Teil der konventionellen und klassischen westlichen Medizin. Ätherische Öle können das Wachstum von Krankheitserregern hemmen. Dabei wirken sie gegen Bakterien und gegen Viren. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben. Ätherische Öle können nicht nur alleine eingesetzt werden, sie lassen sich auch mit einer Antibiotikatherapie kombinieren. Wendet der Patient ein systemisches Antibiotikum und ein topisch appliziertes ätherisches Öl an, klingt die Infektion meist schneller ab als bei einer monotherapeutischen Gabe des Antibiotikums. Ein Aromatogramm deckt gezielt die ätherischen Öle auf, die gegen einen isolierten Erreger wirksam sind. Methodisch ähnelt das Aromatogramm einem Antibiogramm: ein Plattendiffusionstest weist die Empfindlichkeit des isolierten Erregers gegenüber verschiedenen ätherischen Ölen nach. Die Größe der entstandenen Hemmhöfe zeigt dabei die Wirksamkeit der einzelnen ätherischen Öle an. Sind die wirksamsten Öle ermittelt, ist eine gezielte Phyto-Aromatherapie gegen den vorliegenden Erreger möglich.